L6: Digitale Abhängigkeit und Bildschirmzeit

1. Was bedeutet Zivilcourage

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Eine Aufgabe zum Video

2. Sechs Regeln für den Ernstfall​

1. Gefahrlos handeln

Gemeint ist hier die Gefahr für Leib und Leben: Niemand möchte, dass du ein zweites Opfer wirst, wenn du dem ersten Opfer helfen willst. Eine Gefahr hingegen, bei der du nicht körperlich bedroht bist, also z. B. die Gefahr, dich zu blamieren, kannst du eingehen. Denn jemand der helfen will, blamiert sich niemals!

2. Mithilfe fordern

Sprich sofort andere ZuschauerInnen an, frage sie nach ihrer Einschätzung der Situation. Sprich sie zudem direkt an, dass sie dir helfen sollen. Oftmals fühlen sich ZuschauerInnen anonym und nicht verantwortlich. Sag zum Beispiel “Sie in der grünen Jacke, helfen sie mir!”.

3. Genau hinsehen

Worum geht’s? Wer hat was gesagt, wer hat zuerst zugeschlagen? Um TäterInnen zur Rechenschaft ziehen zu können, ist es wichtig, dass man sie später eindeutig indentifizieren und den Tathergang rekonstruieren kann. Für eine Zeugenaussage ist deine genaue Beobachtung also von grosser Bedeutung!

4. Hilfe holen

Wenn eine Situation zu eskalieren droht oder die Prügelei bereits in vollem Gange ist, ruf bitte sofort die Polizei: Tel. 117

5. Opfer versorgen

Wenn du bei einer Gewalttat nicht eingreifen kannst, geh trotzdem nicht weg, sondern warte in der Nähe, um dem Opfer zu helfen, sobald die TäterInnen verschwunden sind. 

6. Aussage machen

Bitte stelle dich als Auskunftsperson zur Verfügung, wenn die Polizei am Tatort eingetroffen ist. Vielleicht hast du ein entscheidendes Detail beobachtet, das zu
den TäterInnen führt. Das Opfer wird es dir danken!

3. HEH DU!

Mit dem Ausdruck “heh du!” kannst du dir das Vorgehen perfekt merken. Wenn immer du das Gefühl hast, dass du am liebsten “heh du!” sagen möchtest, weil etwas nicht stimmt oder jemand Hilfe benötigt, ist es wohl Zeit für Zivilcourage. Dabei stehen die Buchstaben für “H”inschauen “E”inschätzen “H”andeln.

4. Gut aufgepasst?

5. Beispiele: Zivilcourage

Nachfolgend findest du drei Situationen, welche dir auch mal begegnen könnten. Wichtig ist immer, dass du zuerst auf deine eigene Sicherheit schaust. Das bedeutet aber nicht, dass du einfach wegschaust! Im Zweifelsfall kannst du jederzeit die Polizei (117) verständigen.

Beispiel 1

Cybermobbing
Du stellst fest, dass sich deine MitschülerInnen über einen anderen Schüler lustig machen und Fotomontagen von ihm per Whatsapp verschicken. Es wird immer schlimmer und die Bilder immer primitiver. Der betroffene Schüler meldet sich krank und erscheint nicht mehr zu Schule. Du willst dich für ihn einsetzen, hast aber vielleicht Angst, dass du selber zum Opfer wirst. Also meldest du es der Klassenlehrperson.

Das ist auch Zivilcourage!

Beispiel 2

Sexuelle Belästigung
Du sitzt im Bus und beobachtest wie ein Jugendlicher eine andere junge Frau belästigt. Er legt ihr seine Hand auf die Beine und lehnt sich zu ihr. Du siehst, wie unwohl sie sich dabei fühlt. Der Jugendliche macht einfach weiter bedrängt sie. Sie sagt "Lass mich in Ruhe!", doch niemand reagiert. Zwar schauen viele hin, aber niemand fühlt sich verantwortlich. Da nimmst du deinen Mut zusammen und rufst laut "Heh du!". Der Jugendliche hört sofort auf, schaut zu Boden und verlässt den Bus bei der nächsten Haltestelle.

Beispiel 3

Vandalismus
Du bist auf dem Schulhausplatz und spielst Basketball. Dabei siehst du, wie sich ein Junge dem Schulhaus nähert. Vor dem Eingang bleibt er stehen, öffnet seinen Rucksack und nimmt eine Spraydose hervor. Du weisst genau, was er vor hat und willst es verhindern. Du kennst ihn und weisst, dass er kein böser Junge ist. Also gehst du direkt auf ihn zu und sagst ihm, dass er das nicht tun toll. Zudem erklärst du ihm, dass es sich dabei um eine Sachbeschädigung handelt!

6. Zwei Fragen zum Abschluss

Klicke auf den Button “Als vollständig markieren“. Damit der Button grün wird (aktiv ist), musst du alle Fragen beantwortet haben und mindest 60% richtig haben.